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René Lalique

René Lalique wurde am 6. April 1860 in Aÿ, Frankreich, als Sohn eines Handelsvertreters geboren. Nach einem Umzug nach Paris 1862 legte er den Grundstein für eine Karriere, die ihn zu einem der einflussreichsten Künstler des Jugendstils und Art Déco machte. Lalique war ein Meister in der Verbindung von künstlerischer Vision und technischer Innovation. Seine Arbeiten, die von Natur und Symbolik inspiriert sind, setzten neue Maßstäbe in Schmuck- und Glaskunst. Als Unternehmer leitete er erfolgreich mehrere Werkstätten, darunter eine Glasmanufaktur, und etablierte seinen Namen weltweit als Synonym für luxuriöse Kunstwerke.

10 wichtige Werke und Ausstellungen

  1. Die Ernte, Pontoise (La Récolte à Pontoise, 1877) – Metropolitan Museum of Art, New York
  2. Libellen-Frau (Femme Libellule, 1897–1898) – Musée des Arts Décoratifs, Paris
  3. Pfau-Brosche (Broche Paon, um 1900) – Privatbesitz
  4. Bacchantes-Vase (Vase Bacchantes, 1927) – Musée Lalique, Wingen-sur-Moder
  5. Victoire-Kühlerfigur (Victoire, 1928) – Hood Museum of Art, Dartmouth College
  6. Ceylan-Vase (Vase Ceylan, 1924) – Corning Museum of Glass, New York
  7. Suzanne-Statuette (Statuette Suzanne, 1925) – Victoria and Albert Museum, London
  8. Sirenen-Schale (Coupe Sirènes, 1930) – Museum of Fine Arts, Boston
  9. Chrysis-Kühlerfigur (Chrysis, 1931) – Musée des 24 Heures du Mans, Le Mans
  10. Faucon-Vase (Vase Faucon, 1929) – National Gallery of Victoria, Melbourne

Künstlerische Entwicklung

Frühe Karriere und Ausbildung

René Lalique begann seine künstlerische Ausbildung mit zwölf Jahren am Collège Turgot in Paris, wo er sich in Zeichentechniken ausbilden ließ. Unter Anleitung von Jean-Marie Leguien entwickelte er seine Fähigkeiten weiter, bevor er nach dem Tod seines Vaters 1876 eine Lehre bei dem renommierten Juwelier Louis Aucoc begann. Während dieser Zeit eignete er sich nicht nur handwerkliche Fähigkeiten an, sondern gewann auch Einblicke in die luxuriöse Pariser Juwelierkunst. Von 1878 bis 1880 studierte Lalique am Sydenham College in London, wo er seinen charakteristischen Stil entwickelte, der sich durch geschwungene Linien und Naturmotive auszeichnete.

Wichtige Stationen und Werke

Nach seiner Rückkehr nach Paris arbeitete Lalique zunächst als freier Designer für Juweliere wie Cartier und Boucheron. Seine unkonventionellen Entwürfe, die oft günstige Materialien wie Horn oder Glas verwendeten, setzten sich schnell durch. 1884 gründete er zusammen mit dem Juwelier Varenne die Firma Lalique & Varenne und präsentierte seine Entwürfe auf der Ausstellung Salon National des Arts Industriels im Louvre. 1885 übernahm er eine Werkstatt, die es ihm ermöglichte, Schmuckstücke nach seinen Vorstellungen zu fertigen. In den folgenden Jahren begann Lalique, Bühnenschmuck für die Schauspielerin Sarah Bernhardt zu gestalten, und etablierte seinen Namen durch Arbeiten, die im Geschäft L’Art Nouveau von Samuel Bing verkauft wurden.

Innovationen in der Glaskunst

1911 stellte René Lalique erstmals ausschließlich Glasarbeiten aus und widmete sich danach vollständig der Glaskunst. Seine Glasmanufaktur in Combs-la-Ville, die er 1908 gegründet hatte, ermöglichte ihm die Produktion von Parfümflakons für François Coty, die einen neuen Standard für luxuriöses Design setzten. Nach dem Ersten Weltkrieg, während dessen er Gebrauchsglas für die Medizin herstellte, eröffnete er 1921 eine neue Fabrik in Wingen-sur-Moder. Hier entstanden nicht nur seine berühmten Vasen und Skulpturen, sondern auch dekorative Elemente für den Orient-Express und Ozeanliner wie die Normandie. Lalique entwarf zudem Kühlerfiguren für Automarken wie Citroën, Bentley und Bugatti.

Stilmerkmale

  • Naturmotive: Seine Entwürfe, die von Vögeln und Pflanzen inspiriert waren, zeigten eine enge Verbindung zur Natur.
  • Transparenz und Licht: Durch die Verwendung von Glas spielte Lalique meisterhaft mit Reflexionen und Licht.
  • Weiche Linienführung: Geschwungene, organische Formen prägen viele seiner Arbeiten.
  • Materialkombination: Lalique kombinierte traditionelle Edelmetalle mit unkonventionellen Materialien wie Horn und Elfenbein.
  • Symbolik: Viele seiner Designs spiegeln tiefere Bedeutungen und Geschichten wider.

Techniken und Materialien

Laliques Werkstatt war ein Ort kontinuierlicher Innovation. Neben Gold und Silber nutzte er Materialien wie Horn, Glas und Emaille, um Schmuckstücke und Kunstwerke zu schaffen, die sich durch außergewöhnliche Schönheit auszeichneten. In der Glaskunst kombinierte er traditionelle Verfahren mit neuen Techniken wie dem Pressen und Ätzen von Glas, was ihm erlaubte, künstlerische Qualität in größerem Maßstab zu erreichen. Diese Herangehensweise spiegelte seine Fähigkeit wider, die Grenzen zwischen Handwerk und Industrie aufzulösen.

Laliques' Einfluss und Vermächtnis

René Lalique war nicht nur ein herausragender Künstler, sondern auch ein visionärer Unternehmer, der die Verbindung von Kunst und industrieller Fertigung prägte. Seine Werke inspirierten Designer wie Georges Fouquet und beeinflussten die Entwicklung des Jugendstils maßgeblich. Mit seiner Fähigkeit, Materialien auf innovative Weise einzusetzen, setzte er Maßstäbe für modernes Design. Seine Werke sind heute nicht nur in Museen wie dem Musée Lalique in Wingen-sur-Moder zu sehen, sondern auch in modernen Designs wiederzufinden.

René Lalique: Die wichtigsten Fakten

  • Geboren 1860 in Aÿ, Frankreich, als Sohn eines Handelsvertreters.
  • Ausbildung bei Louis Aucoc und Studium in London prägten seinen Stil.
  • Firmengründung 1884 und eigene Werkstatt seit 1885.
  • Meister der Jugendstil- und Art-déco-Bewegung.
  • Kühlerfiguren und Glasarbeiten für Luxusliner und Züge.
  • Ikonische Werke wie die „Bacchantes-Vase“ sind weltweit ausgestellt.
  • Einflussreich auf Künstler und Designer bis in die Gegenwart.

René Lalique war ein Pionier, der Kunst und Technik meisterhaft verband. Seine Fähigkeit, Natur und Luxus in Einklang zu bringen, machte ihn zu einem der bedeutendsten Künstler seiner Zeit. Mit Werken, die zeitlose Eleganz und künstlerische Innovation verkörpern, hinterließ er ein Vermächtnis, das weit über seine Lebenszeit hinaus Bestand hat. Lalique starb am 1. Mai 1945 in Paris im Alter von 85 Jahren.

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