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Paul Klee

Paul Klee, geboren am 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee bei Bern, war ein deutscher Maler und Grafiker, der die Kunst des 20. Jahrhunderts maßgeblich prägte. Sein vielseitiges Werk bewegt sich zwischen Expressionismus, Kubismus, Konstruktivismus und Surrealismus. Besonders bekannt ist er für seine unverwechselbare Bildsprache, die aus einer Kombination von Farbe, Form und Symbolen besteht. Seine Lehre am Bauhaus sowie seine kunsttheoretischen Schriften haben Generationen von Künstlern beeinflusst. Trotz politischer Verfolgung und schwerer Krankheit schuf Klee in seinen letzten Lebensjahren ein umfangreiches Spätwerk, das bis heute weltweit ausgestellt wird. Bereits zu Lebzeiten genoss er internationale Anerkennung, was sich unter anderem in den bedeutenden Ausstellungen seiner Werke in Städten wie Paris, New York und Berlin zeigte.

10 wichtige Werke und Ausstellungen

  1. Senecio (1922) – Kunstmuseum Basel, Schweiz
  2. Zwitscher-Maschine (1922) – Museum of Modern Art, New York, USA
  3. Katze und Vogel (1928) – Museum of Modern Art, New York, USA
  4. Feuer abends (1929) – Museum of Modern Art, New York, USA
  5. Hauptweg und Nebenwege (1929) – Museum Ludwig, Köln, Deutschland
  6. Ad Parnassum (1932) – Kunstmuseum Bern, Schweiz
  7. Fischzauber (1925) – Philadelphia Museum of Art, USA
  8. Insula dulcamara (1938) – Zentrum Paul Klee, Bern, Schweiz
  9. Angelus Novus (1920) – Israel Museum, Jerusalem, Israel
  10. Tod und Feuer (1940) – Zentrum Paul Klee, Bern, Schweiz

Künstlerische Entwicklung

Frühe Karriere und Ausbildung

Klee wurde in eine musikalisch geprägte Familie geboren. Sein Vater war Musiklehrer, seine Mutter Sängerin. Bereits in jungen Jahren erhielt er Geigenunterricht und spielte als Elfjähriger in der Bernischen Musikgesellschaft. Dennoch entschied er sich gegen eine musikalische Laufbahn und zog 1898 nach München, wo er zunächst an der Privatschule von Heinrich Knirr und später an der Akademie der Bildenden Künste bei Franz von Stuck studierte. Während dieser Zeit entwickelte er seine Fähigkeiten als Zeichner und Radierer. Neben seinem Studium bereiste er Italien, wo ihn die Kunst der Renaissance und Gotik tief beeindruckte. Besonders die Proportionslehre und die Farbgestaltung von Meistern wie Giotto hinterließen Spuren in seinem späteren Werk.

Wichtige Stationen und Werke

Die Tunisreise

Eine entscheidende Wende nahm Klees Kunst durch die Tunisreise im Jahr 1914 mit August Macke und Louis Moilliet. Die intensiven Farben und das Licht Nordafrikas hinterließen einen tiefen Eindruck und führten zu einer radikalen Veränderung seines Farbverständnisses. Nach dieser Reise schrieb er in sein Tagebuch: „Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: Ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler.“ Diese Erkenntnis spiegelte sich in seinen nachfolgenden Werken wider, die leuchtender, freier und abstrakter wurden. Seine Aquarelle aus dieser Zeit zeigen eine zunehmende Loslösung von der naturgetreuen Wiedergabe hin zu einer expressiveren, fast poetischen Farbkomposition.

Arbeit am Bauhaus

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Klee 1921 von Walter Gropius ans Bauhaus in Weimar berufen. Dort unterrichtete er zunächst Buchbinderei, später übernahm er die Leitung der Werkstätten für Glasmalerei und Weberei. In seinen kunsttheoretischen Schriften entwickelte er ein Konzept, das Kunst als ein System von Form, Farbe und Bewegung verstand. Zu seinen wichtigsten Lehrwerken zählen „Schöpferische Konfession“ (1920) und das „Pädagogische Skizzenbuch“ (1925). 1925 zog das Bauhaus nach Dessau um, wo Klee gemeinsam mit Wassily Kandinsky in der Meisterhaussiedlung lebte und arbeitete. Während dieser Zeit experimentierte er verstärkt mit geometrischen Formen, wodurch Werke mit schachbrettartigen Strukturen entstanden, die seinen neuen analytischen Zugang zur Kunst verdeutlichen.

Emigration und Spätwerk

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Klee 1933 aus seiner Professur an der Kunstakademie Düsseldorf entlassen. Seine Werke galten als „entartete Kunst“, und viele wurden aus deutschen Museen entfernt. Er kehrte in die Schweiz zurück, wo er sich trotz politischer Anfeindungen und wachsender gesundheitlicher Probleme der Malerei widmete. Sein Spätwerk ist geprägt von einer stärkeren Abstraktion, dunkleren Farben und symbolhaften Motiven. Trotz seiner schweren Krankheit, die seine Bewegungen einschränkte, schuf er in den letzten Jahren über 1.000 Werke. Diese Phase war von einem intensiven kreativen Ausdruck geprägt, in dem sich seine persönliche Auseinandersetzung mit Krankheit und Vergänglichkeit widerspiegelt.

 

Stilmerkmale

  • Farbe als Ausdrucksmittel: Farbe steht bei Klee oft im Mittelpunkt und besitzt symbolische Bedeutung.
  • Symbolik und Zeichen: Seine Werke enthalten oft abstrakte Zeichen, Zahlen und Buchstaben.
  • Musikalität: Seine Kompositionen sind von musikalischen Strukturen inspiriert.
  • Kindliche Perspektive: Klee nutzte bewusst naive, spielerische Formen.

Techniken und Materialien

Klee experimentierte mit einer Vielzahl von Techniken, darunter Aquarell, Öl auf Leinwand, Radierung und Hinterglasmalerei. Besonders innovativ war seine Methode, Farbschichten übereinanderzulegen, um eine besondere Leuchtkraft zu erzielen. Er verwendete unkonventionelle Bildträger wie Zeitungspapier und Stoffe, um neue Strukturen und Texturen zu schaffen.

Neben der Ölmalerei war Fragonard auch ein begabter Zeichner und Radierer. Besonders seine Zeichnungen mit Kreide und Tinte sind für ihre Präzision und Detailtreue bekannt. In seinen späteren Jahren widmete er sich zudem vermehrt der Kupferstichkunst, die ihm ermöglichte, seine Arbeiten einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Klees Einfluss und Vermächtnis

Klee beeinflusste zahlreiche Künstler der modernen und zeitgenössischen Kunst. Sein Werk inspirierte unter anderem Joan Miró, Mark Rothko und Cy Twombly. Seine Lehrmethoden und Theorien prägen bis heute die Kunstpädagogik. Durch seine innovative Nutzung von Farbe und Form wurde er zu einer zentralen Figur der Klassischen Moderne.

Paul Klee: Die wichtigsten Fakten

  • Studierte in München bei Heinrich Knirr und Franz von Stuck.
  • Mitglied der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“.
  • Lehre am Bauhaus in Weimar und Dessau (1921–1931).
  • Werke wurden von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ verbannt.
  • Schuf über 9.000 Werke, darunter Gemälde, Zeichnungen und Drucke.

Paul Klee war ein Poet unter den Malern – ein Suchender zwischen Linie und Fläche, Klang und Farbe, Traum und Struktur. Seine Werke gleichen visuellen Notationen, in denen sich Weltwissen, Fantasie und kindliche Neugier verbinden. Mit feinem Humor und analytischer Tiefe erschuf er ein Universum aus Zeichen und Symbolen, das weit über Stilgrenzen hinausweist. Als Lehrer, Theoretiker und Künstler hinterließ er nicht nur Bilder, sondern ein Denken in Bildern. Paul Klee starb am 29. Juni 1940 in Muralto bei Locarno im Alter von 60 Jahren.

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