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John Martin

John Martin war ein englischer Maler, Kupferstecher und Illustrator, der am 19. Juli 1789 in Haydon Bridge, Northumberland, geboren wurde. Bekannt für seine dramatischen, großformatigen Gemälde mit biblischen und apokalyptischen Motiven, galt er als bedeutender Vertreter der Romantik. Martins Werke zeichnen sich durch ihre imposanten Landschaften und architektonischen Kulissen aus, die oft von winzigen Figuren bevölkert sind und eine beeindruckende Wirkung erzielen.

Wichtige Werke und Ausstellungen

  • Der große Tag seines Zorns (The Great Day of His Wrath, 1853) – Tate Britain, London
  • Das Jüngste Gericht (The Last Judgement, 1853) – Tate Britain, London
  • Die Ebenen des Himmels (The Plains of Heaven, 1853) – Tate Britain, London
  • Die Zerstörung von Sodom und Gomorra (The Destruction of Sodom and Gomorrah, 1852) – Laing Art Gallery, Newcastle upon Tyne
  • Die siebte Plage Ägyptens (The Seventh Plague of Egypt, 1823) – Museum of Fine Arts, Boston
  • Die Zerstörung Pompejis und Herculaneums (The Destruction of Pompei and Herculaneum, 1822) – Tate Britain, London
  • Das Gastmahl Belsazars (Belshazzar’s Feast, 1820) – Yale Center for British Art, New Haven
  • Josua befiehlt der Sonne, über Gibeon stillzustehen (Joshua Commanding the Sun to Stand Still upon Gibeon, 1816) – National Gallery of Art, Washington, D.C.

Künstlerische Entwicklung

Frühe Karriere und Ausbildung

John Martin begann seine künstlerische Laufbahn als Lehrling eines Kutschenmalers in Newcastle. Später studierte er unter dem italienischen Künstler Boniface Musso, mit dem er 1808 nach London zog. Dort begann er, seine Werke bei der Royal Academy einzureichen, und erzielte 1812 erstmals kritische Anerkennung mit dem Gemälde „Sadak in Search of the Waters of Oblivion“.

Wichtige Stationen und Werke

Nach seinem ersten Erfolg schuf Martin eine Reihe bedeutender Werke, darunter „Joshua Commanding the Sun to Stand Still upon Gibeon“ (1816), „The Fall of Babylon“ (1819) und „Belshazzar’s Feast“ (1820). Letzteres erregte sowohl positive als auch negative Aufmerksamkeit und festigte seinen Ruf als außergewöhnlicher Künstler. Weitere bemerkenswerte Werke sind „The Destruction of Pompeii and Herculaneum“ (1822), „The Great Day of His Wrath“ (1851-1853) und „The Last Judgement“ (1853).

In seinen späteren Jahren blieb Martin weiterhin aktiv und produktiv, obwohl sich der Geschmack des Publikums änderte und seine großartigen, dramatischen Werke manchmal als altmodisch angesehen wurden. Dennoch hinterließ er einen bleibenden Einfluss auf die Kunstwelt. Seine Arbeiten beeinflussten nicht nur die zeitgenössische Malerei, sondern auch die Literatur, wie die Werke von Autoren wie Charlotte Brontë, die seine Fähigkeit bewunderte, emotionale Tiefe und visuelle Pracht zu vereinen.

Stilmerkmale

  • Imposante Landschaften: Seine Gemälde zeigen oft weitläufige, dramatische Landschaften, die eine beeindruckende Tiefe und Perspektive bieten.
  • Winzige Figuren: Die kleinen, detaillierten Figuren in seinen Werken verstärken die monumentale Wirkung der Landschaften und Gebäude.
  • Apokalyptische Themen: Martin griff häufig auf biblische und apokalyptische Themen zurück, um die Spannungen zwischen Licht und Dunkelheit, Gut und Böse zu erforschen.
  • Dramatische Beleuchtung: Er nutzte starke Hell-Dunkel-Kontraste, um dramatische Effekte zu erzielen und die Atmosphäre seiner Szenen zu verstärken.

Techniken und Materialien

Martin war ein Meister der Ölmalerei und arbeitete häufig auf großformatigen Leinwänden. Neben der Malerei war er auch ein talentierter Kupferstecher und experimentierte mit der Mezzotinto-Technik. Diese ermöglichte ihm, feinere Details und weichere Übergänge in seinen Druckwerken zu erzielen, was besonders in seinen Illustrationen zu John Miltons „Paradise Lost“ deutlich wird​​.

John Martin war nicht nur als Künstler aktiv, sondern hatte auch Interesse an technischen Projekten und Erfindungen. Sein Bruder William war Erfinder, und John half ihm oft bei der Erstellung von Plänen und Entwürfen. Diese enge Beziehung zu seinem Bruder beeinflusste auch seine eigene Arbeit, da er ein tiefes Verständnis für technische und architektonische Details entwickelte, die sich in seinen Gemälden widerspiegeln.

Martins Einfluss und Vermächtnis

Obwohl Martin nach seinem Tod zunächst in Vergessenheit geriet, erlebten seine Werke im 20. Jahrhundert eine Wiederentdeckung und Neubewertung. Er gilt heute als Pionier der romantischen Malerei, dessen Werke die Grenzen der Landschaftsmalerei und der Darstellung biblischer Themen erweiterten. Martins dramatische Inszenierungen und seine Fähigkeit, emotionale und visuelle Intensität zu schaffen, beeinflussten zahlreiche nachfolgende Künstler und etablierte ihn als herausragende Figur in der Geschichte der Kunst​​.

John Martin: Die wichtigsten Fakten

John Martin war ein bedeutender englischer Maler der Romantik, bekannt für seine dramatischen Landschaften und apokalyptischen Szenen. Geboren 1789 in Northumberland, wurde er durch Werke wie „Belshazzar’s Feast“ und „The Great Day of His Wrath“ berühmt. Martins Stil zeichnet sich durch imposante Landschaften, winzige Figuren und dramatische Beleuchtung aus. Er experimentierte erfolgreich mit der Mezzotinto-Technik und hinterließ ein nachhaltiges Vermächtnis, das heute in bedeutenden Museen weltweit gewürdigt wird. Martin starb am 17. Februar 1854 auf der Isle of Man.

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