Asher Brown Durand
Asher Brown Durand (1796–1886) war ein amerikanischer Landschaftsmaler und Graveur, der als zentrale Figur der Hudson River School gilt. Geboren in Jefferson Village, New Jersey, hinterließ Durand mit seinen detailgetreuen Darstellungen der amerikanischen Natur einen bleibenden Eindruck in der Kunstwelt des 19. Jahrhunderts. Vor allem seine Landschaftsgemälde, die häufig Szenen des Hudson River Valley oder der Catskill Mountains zeigen, prägten die amerikanische Kunstlandschaft nachhaltig.
Wichtige Werke und Ausstellungen
- A View of the Valley (A View of the Valley, 1886) – aktueller Ausstellungsort nicht bekannt
- Lake Scene in the Mountains (Lake Scene in the Mountains, 1874) – aktueller Ausstellungsort nicht bekannt
- The Sketcher (The Sketcher, 1870) – aktueller Ausstellungsort nicht bekannt
- Keene Valley (Keene Valley, 1860) – aktueller Ausstellungsort nicht bekannt
- The First Harvest in the Wilderness (The First Harvest in the Wilderness, 1855) – aktueller Ausstellungsort nicht bekannt
- Kindred Spirits (Kindred Spirits, 1849) – Crystal Bridges Museum of American Art, Bentonville
- View in the Valley of Oberhasle, Switzerland (View in the Valley of Oberhasle, Switzerland, 1842) – aktueller Ausstellungsort nicht bekannt
- Declaration of Independence (Declaration of Independence, 1823) – aktueller Ausstellungsort nicht bekannt
Künstlerische Entwicklung
Frühe Karriere und Ausbildung
Durands Karriere begann in der Welt des Gravierens. Als Schüler von Peter Maverick, einem renommierten Graveur, erlernte er die Präzision und Detailgenauigkeit, die seine Werke später so charakteristisch machen sollten. In New York, wo er sich 1817 niederließ, arbeitete er zunächst als Graveur für Drucke, Banknoten und Buchillustrationen. Einer seiner größten Aufträge war die Gravur von John Trumbulls berühmtem The Declaration of Independence. Dieses Werk verschaffte ihm erste Anerkennung und öffnete ihm Türen in den New Yorker Kunstkreisen.
Nach einer erfolgreichen Laufbahn als Graveur wandte sich Durand in den 1830er Jahren zunehmend der Malerei zu. Es waren vor allem die Landschaften des Hudson River Valley und der Catskill Mountains, die ihn inspirierten und die er schließlich auf Leinwand festhielt. Hierbei folgte er dem Vorbild seines Freundes und Mentors Thomas Cole, dessen Einfluss auf Durand besonders in seinen frühen Gemälden deutlich wird.
Wichtige Stationen und Werke
Einen Wendepunkt in Durands Schaffen markierte seine Reise nach Europa im Jahr 1840. Besonders die Werke von Claude Lorrain und den niederländischen Meistern des 17. Jahrhunderts beeinflussten seinen malerischen Stil nachhaltig. Mit der Rückkehr nach New York begann er, sich intensiv der amerikanischen Landschaft zu widmen. Besonders die Catskill Mountains wurden zu einem wiederkehrenden Motiv in seinen Arbeiten.
Eines der bekanntesten Gemälde aus dieser Zeit ist Kindred Spirits (1849), das sowohl den Dichter William Cullen Bryant als auch Thomas Cole in den Catskills zeigt. Dieses Gemälde, heute im Crystal Bridges Museum of American Art in Arkansas, gilt als eines der wichtigsten Werke der Hudson River School. Die dargestellten Berge und Flüsse erinnern an die wilde, unberührte Natur der Vereinigten Staaten, ein Thema, das sich durch viele seiner Werke zieht.
Ein weiteres Meisterwerk, The Beeches (1845), zeigt die monumentale Natur der amerikanischen Wälder in ihrer ganzen Pracht. Dieses Bild, das sich heute im Metropolitan Museum of Art befindet, zeigt Durands Fähigkeit, das Lichtspiel zwischen den Bäumen und die Details der Blätter und Stämme so zu gestalten, dass sie eine fast mystische Tiefe ausstrahlen.
Zwischen Erfolg und Krise in Revolutionären Zeiten
Durands Liebe zur Natur zeigt sich in vielen seiner Werke, die häufig in den Catskill Mountains und am Hudson River gemalt wurden. Besonders die Verbindung zur Romantik, die in der amerikanischen Kunst zu dieser Zeit stark präsent war, beeinflusste seine Darstellungen. In seinen Landschaftsgemälden spiegelte sich ein fast religiöser Respekt vor der Natur wider, der ihn dazu antrieb, immer wieder neue Perspektiven dieser Landschaften auf Leinwand zu bannen.
Stilmerkmale
- Detailgenauigkeit: Durand war bekannt für seine präzisen Darstellungen der Natur. In seinen Bildern sind selbst kleinste Blätter und Gräser detailgetreu abgebildet.
- Licht und Atmosphäre: Er verstand es meisterhaft, Licht und Schatten zu nutzen, um eine lebendige, fast spirituelle Atmosphäre zu schaffen.
- Farbpalette: Die Farben in seinen Gemälden sind nah an den natürlichen Tönen gehalten und spiegeln die Vielfalt der Landschaften wider, die er darstellte.
- Komposition: Durand bevorzugte harmonische Kompositionen, die den Blick des Betrachters durch die Landschaft führen und gleichzeitig eine weite, offene Struktur vermitteln.
Techniken und Materialien
Durand malte hauptsächlich mit Öl auf Leinwand, wobei er sich durch die Plein-Air-Technik auszeichnete. Er war einer der ersten amerikanischen Maler, der seine Landschaftsbilder direkt in der Natur anfertigte. Dies ermöglichte es ihm, die Licht- und Farbverhältnisse so authentisch wie möglich einzufangen, was seine Werke von den oft idealisierten Landschaftsdarstellungen anderer Zeitgenossen unterschied.
Durands Einfluss und Vermächtnis
Der Einfluss Durands auf die amerikanische Kunst des 19. Jahrhunderts ist kaum zu erfassen. Mit seinen Gemälden der unberührten amerikanischen Natur inspirierte er viele nachfolgende Maler, darunter Frederic Edwin Church und Albert Bierstadt. Als Präsident der National Academy of Design von 1845 bis 1861 nahm er eine zentrale Rolle in der Kunstszene New Yorks ein. Auch nach seinem Tod im Jahr 1886 blieb sein Werk ein Vorbild für amerikanische Landschaftsmaler.
Asher Brown Durand: Die wichtigsten Fakten
Asher Brown Durand, geboren 1796 in Jefferson Village, New Jersey, war einer der bedeutendsten Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. Als ehemaliger Graveur prägte er die Hudson River School mit seinen realistischen Darstellungen von Bergen und Flüssen. Asher Brown Durand starb 1886 im Alter von 90 Jahren in Maplewood, New Jersey.