Margaret Macdonald Mackintosh
Margaret Macdonald Mackintosh wurde am 5. November 1864 in Tipton, nahe Wolverhampton, geboren. Sie war eine der bedeutendsten Künstlerinnen des Jugendstils und prägte zusammen mit ihrem Ehemann Charles Rennie Mackintosh den Glasgow Style. Ihre Werke, die symbolistische Themen, florale Elemente und eine detailreiche Ästhetik vereinten, spiegelten ihre Vielseitigkeit als Malerin, Designerin und Kunsthandwerkerin wider. Schon früh zeigte sich ihr Talent für außergewöhnliche Entwürfe, die sie später auch bei der Wiener Secession präsentierte, wo sie unter anderem Gustav Klimt und Josef Hoffmann beeinflusste. Ihre Ausbildung an der Glasgow School of Art, die sie gemeinsam mit ihrer Schwester Frances absolvierte, war prägend für ihren Weg.
10 wichtige Werke und Ausstellungen
- Die Verkündigung (The Annunciation, 1896) – Privatsammlung.
- Die Maykönigin (The May Queen, 1900) – Glasgow School of Art, Glasgow.
- Die weiße Rose und die rote Rose (The White Rose and the Red Rose, 1902) – Privatsammlung.
- Das Herz der Rose (The Heart of the Rose, 1902) – Privatsammlung.
- Die sieben Prinzessinnen (The Seven Princesses, 1907) – Ehemals im Musiksalon von Fritz Wärndorfer, Wien; aktueller Standort unbekannt.
- Die drei Düfte (The Three Perfumes, 1912) – Cranbrook Art Museum, Michigan.
- Die silbernen Äpfel des Mondes (The Silver Apples of the Moon, 1912) – Privatsammlung.
- Oh ihr alle, die ihr im Weidenholz wandelt (Oh ye, all ye that walk in Willowwood, 1912) – Privatsammlung.
- Die Königin der Diamanten (The Queen of Diamonds, 1920) – Privatsammlung.
- Junirosen (June Roses, 1923) – Privatsammlung.
Künstlerische Entwicklung
Frühe Karriere und Ausbildung
Macdonald Mackintosh begann 1890 ihre künstlerische Ausbildung an der Glasgow School of Art, nachdem ihre Familie von Wolverhampton nach Glasgow gezogen war. Zusammen mit ihrer Schwester Frances entwickelte sie dort den Glasgow Style, der sich durch keltische Motive und innovative Linienführung auszeichnete. Bereits in dieser frühen Phase zeigten sich ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten als Kunsthandwerkerin, insbesondere in Stickereien und Metallarbeiten, die sie oft mit Aquarellfarben und Bleistift kombinierte. Ihre Werke, die häufig florale Themen und symbolistische Elemente beinhalteten, wurden von Kunstkritikern als neuartig und wegweisend gelobt.
Wichtige Stationen und Werke
Die Ausstellung im Jahr 1900 bei der Wiener Secession stellte einen Meilenstein in Macdonalds Karriere dar, da ihre Werke dort nicht nur eine große Reichweite erzielten, sondern auch Künstler wie Gustav Klimt und Josef Hoffmann beeinflussten. Ein weiterer Höhepunkt war die Gestaltung des „Rose Boudoir“ auf der Turiner Ausstellung 1902, wo sie mit ihren Gesso-Paneelen „Die weiße Rose und die rote Rose“ und „Das Herz der Rose“ beeindruckte. Beide Werke erzielten später bei Christie’s Rekordsummen. Ein weiterer Beitrag zu ihrer Karriere war der Wärndorfer-Fries, den sie 1902 für den Musiksalon von Fritz Wärndorfer, einem Mitbegründer der Wiener Werkstätte, entwarf.
Zusammenarbeit mit Charles Rennie Mackintosh
Die Partnerschaft zwischen Margaret und Charles war sowohl künstlerisch als auch persönlich prägend. Als Mitglieder der Künstlergruppe The Four setzten sie zusammen mit Frances und Herbert MacNair neue Maßstäbe in der Verbindung von Kunst und Design. Margaret brachte in die gemeinsamen Projekte emotionale Tiefe ein, während Charles für die architektonische Grundlage sorgte. Diese Dynamik zeigte sich besonders bei den Willow Tearooms in Glasgow, deren Umgestaltung auch die Fassade und Innenräume einschloss. Das Paar finanzierte später sein Leben in London durch den Verkauf von Aquarellen und Textildesigns.
Stilmerkmale
- Symbolismus: Allegorische und mystische Motive inspiriert von literarischen Einflüssen wie Maeterlinck.
- Florale Elemente: Themen wie Rosen und Junirosen waren wiederkehrend.
- Elongierte Figuren: Schlanke und ätherische Darstellungen in Gemälden und Friesen.
- Gesso-Technik: Verwendung von Reliefs auf Tafeln und Wandbildern.
- Farbpalette: Bevorzugung von zarten Pastelltönen und metallischen Akzenten.
Techniken und Materialien
Margaret Macdonald Mackintosh arbeitete in einer Vielzahl von Techniken und Materialien, darunter Metall, Glasperlen und Pauspapier. Ihre Gesso-Arbeiten, eine Kombination aus Kreide und Bindemittel, waren besonders bemerkenswert und fanden in zahlreichen Projekten Anwendung. Neben großformatigen Gemälden und Friesen entwarf sie auch Textildesigns und Stickereien, die durch feine Linien und harmonische Farben bestachen.
Mackintoshs Einfluss und Vermächtnis
Die Wirkung von Macdonald Mackintoshs Arbeiten auf die Kunst ihrer Zeit und darüber hinaus ist unbestritten. Ihre symbolistischen Werke beeinflussten Künstler wie Gustav Klimt, dessen berühmter Beethovenfries Parallelen zu ihrem Stil aufweist. Auch die Wiener Werkstätte, ein bedeutender Teil der Secession-Bewegung, zeigte Spuren ihres Einflusses. Neben ihrer künstlerischen Begabung beeindruckte sie mit ihrer Fähigkeit, Raumgestaltung und Kunst in einer unverwechselbaren Sprache zu vereinen. Ihre Werke, von Kunstkritikern geschätzt und in Sammlungen wie dem Belvedere gezeigt, bleiben ein Zeugnis ihres Talents.
Margaret Macdonald Mackintosh: Die wichtigsten Fakten
- Geboren am 5. November 1864 in Tipton bei Wolverhampton.
- Mit ihrer Schwester Frances Teil der Gruppe The Four.
- Präsentierte Werke bei der Wiener Secession, darunter auch Gesso-Paneele.
- Beeinflusste Gustav Klimt und die Wiener Werkstätte.
- Entwarf den Wärndorfer-Fries und gestaltete die Willow Tearooms mit Charles Mackintosh.
- Nutze Techniken wie Gesso, Aquarell und Textildesign.
Margaret Macdonald Mackintosh war eine vielseitige und einflussreiche Künstlerin des Jugendstils. Ihre Werke verbanden technische Präzision mit symbolistischer Tiefe, während ihre Partnerschaft mit Charles Rennie Mackintosh ein künstlerisches Vermächtnis hinterließ, das bis heute nachwirkt. Ob durch ihre Gesso-Friese, ihre floralen Themen oder ihren Einfluss auf die Wiener Secession – sie bleibt eine bedeutende Figur der Kunstgeschichte. Sie starb am 10. Januar 1933 in London im Alter von 68 Jahren.