William Blake
William Blake war ein englischer Dichter, Maler und Kupferstecher, der am 28. November 1757 in London geboren wurde. Blake wird als einer der bedeutendsten Visionäre der frühen Romantik angesehen. Obwohl er zu Lebzeiten kaum Anerkennung fand, gilt er heute als wegweisende Figur in der Geschichte der Poesie und der bildenden Kunst der Romantik. Seine Werke sind bekannt für ihre tiefgründige Symbolik, mystischen Visionen und innovativen Techniken.
Wichtige Werke und Ausstellungen
- Liebeswirbelwind (The Lovers’ Whirlwind, 1827) – British Museum, London
- Der Geist eines Flohs (The Ghost of a Flea, c.1819–20) – Tate Britain, London
- Die große rote Drachenfigur und die Frau, mit der Sonne bekleidet (The Great Red Dragon and the Woman Clothed with the Sun, c.1805–10) – National Gallery of Art, Washington
- Der große rote Drache und das Tier aus dem Meer (The Great Red Dragon and the Beast from the Sea, c.1805) – National Gallery of Art, Washington
- Die Parabel von den klugen und törichten Jungfrauen (The Parable of the Wise and Foolish Virgins, ca.1799–1800) – The Metropolitan Museum of Art, New York
- Newton (Isaac Newton, 1795) – Tate Britain, London
- Albion (Freudentag / Glad Day) (Glad Day or The Dance of Albion, 1794–96) – British Museum, London
- Der Uralte der Tage (The Ancient of Days, 1794) – British Museum, London
Künstlerische Entwicklung
Frühe Karriere und Ausbildung
Blake begann seine künstlerische Ausbildung bereits in jungen Jahren. Mit zehn Jahren wurde er an der Zeichenschule von Henry Pars eingeschrieben. Er begann eine Lehre bei dem Kupferstecher James Basire, was seine Technik und seinen Stil entscheidend prägte. Nach Abschluss seiner Lehre besuchte Blake die Royal Academy of Arts, wo er sich weiterbildete und seine Fähigkeiten als Zeichner und Maler vertiefte.
Wichtige Stationen und Werke
Blakes frühe Werke wurden stark von seiner Ausbildung als Kupferstecher beeinflusst. Eines seiner bekanntesten Werke aus dieser Zeit ist die Illustration zu „Songs of Innocence and of Experience“ (1789–1794), eine Sammlung von Gedichten, die den Kontrast zwischen der kindlichen Unschuld und der erwachsenen Erfahrung darstellen. „The Tyger“, ein Gedicht aus dieser Sammlung, ist für seine kraftvolle Bildsprache und tiefgründige Symbolik bekannt. Es stellt die Frage nach der Existenz des Bösen in der Welt und ist ein herausragendes Beispiel für Blakes Fähigkeit, komplexe philosophische und religiöse Fragen in prägnanten und kraftvollen Bildern auszudrücken.
In den Jahren 1800 bis 1803 zog Blake nach Felpham, um für den Dichter William Hayley zu arbeiten. Diese Zeit war geprägt von intensiver kreativer Tätigkeit, in der er unter anderem Illustrationen für Hayleys Werke und die berühmten „Milton“-Illustrationen schuf. Nach seiner Rückkehr nach London setzte Blake seine Arbeit an prophetischen Werken wie „Jerusalem“ (1804–1820) fort.
Blake war auch bekannt für seine berühmten Kunstwerke wie die Serie von „Great Red Dragon“-Gemälden, die Visionen aus dem Buch der Offenbarung darstellen. Diese Kunstwerke sind bekannt für ihre dramatische Komposition und intensive Farbgebung, die die apokalyptischen Visionen eindrucksvoll zur Geltung bringen. William Blake war nicht nur ein talentierter Künstler und Dichter, sondern auch ein innovativer Graveur. Er nutzte seine Fähigkeiten als Graveur, um seine einzigartigen Visionen in Kunstwerken zu realisieren, die bis heute ihre Faszination behalten. Blakes Einfluss auf seine Zeitgenossen und die nachfolgenden Generationen von Künstlern und Dichtern kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Späte Jahre
In seinen späten Jahren konzentrierte sich Blake verstärkt auf biblische Themen und schuf einige seiner bekanntesten Werke, darunter die Illustrationen zur Bibel, die von seinem Mäzen Thomas Butts in Auftrag gegeben wurden. Diese Werke umfassen etwa 50 Tempera-Gemälde und mehr als 80 Aquarelle, die sich auf das Alte Testament und die Apokalypse konzentrieren.
Stilmerkmale
- Mystische und symbolische Visionen: Blakes Werke sind durchdrungen von tiefgründiger Symbolik und mystischen Visionen, die oft religiöse oder mythologische Themen behandeln.
- Innovative Drucktechniken: Blake entwickelte die Technik der „reliefradierung“, bei der er sowohl Text als auch Bild auf eine Platte ätzte und diese dann druckte und von Hand kolorierte.
- Intensive Farbgebung und Linienführung: Seine Gemälde zeichnen sich durch kräftige Farben und eine klare, oft dramatische Linienführung aus.
- Kombination von Text und Bild: Blake vereinte in vielen seiner Werke Poesie und bildende Kunst, indem er seine Gedichte illustrierte und so die Grenze zwischen den beiden Kunstformen verwischte.
Techniken und Materialien
Blake verwendete eine Vielzahl von Techniken und Materialien. Er arbeitete mit Aquarellen, Tempera und Drucktechniken wie dem Kupferstich und der von ihm entwickelten „reliefradierung“. Diese Techniken ermöglichten ihm, sowohl seine Gedichte als auch seine Illustrationen zu drucken und von Hand zu kolorieren, was jedem Exemplar eine individuelle Note verlieh.
Blakes Einfluss und Vermächtnis
Blake hinterließ ein bedeutendes Vermächtnis, das weit über seine eigene Zeit hinausreicht. Er beeinflusste zahlreiche Dichter und Künstler, darunter Dante Gabriel Rossetti und die Präraffaeliten. Seine innovative Kombination von Text und Bild sowie seine visionären Themen machten ihn zu einem Vorreiter der modernen Kunst. Heute wird Blake als einer der wichtigsten Künstler und Dichter der Romantik anerkannt, dessen Werk weiterhin studiert und bewundert wird.
William Blake: Die wichtigsten Fakten
William Blake wurde 1757 in London geboren und zeigte bereits früh eine außergewöhnliche künstlerische Begabung. Er lernte bei dem Kupferstecher James Basire und besuchte die Royal Academy of Arts. Blake war nicht nur ein talentierter Maler und Kupferstecher, sondern auch ein herausragender Dichter. Seine Werke sind geprägt von mystischen Visionen und tiefer Symbolik. William Blake starb am 12. August 1827 in London.